Die Bike-Highlights und -Vorsätze der Internetstores Crew

Die meisten Leute, die bei Internetstores arbeiten, sind Radfahrer*innen. Darüber hinaus wir haben auch eine Menge absolut Fahrradverrückte an Bord. Sie helfen uns nicht nur dabei, jetzt schon zu wissen, welche Räder und Parts wir für die nächste Saison brauchen. Sie bringen auch immer wieder Geschichten von ihren Abenteuern auf dem Fahrrad mit. Ein paar der besten Storys aus 2019 und Vorsätze fürs neue Jahr haben wir hier gesammelt.

Highlights 2019:

 

Ben – Bikepacking in Georgien

Das Highlight meines Jahres auf dem Rad war ein Bikepackingtrip durch Georgien, den ich zusammen mit zwei Freunden angegangen bin. Wir sind in Kutaissi in Richtung des Großen Kaukasus an der Grenze zur Russland  gestartet. Nach ein paar Tagen sind wir nach Süden abgebogen und haben uns dann an der Grenze zur Türkei orientiert, bevor wir schließlich in Tiflis ankamen. Es war die härteste Radtour meines Lebens – dafür sorgten unzählige Höhenmeter, Singletrack (auf einem Gravelbike!), Schiebepassagen und zusätzlich noch diverse Begegnungen mit unfreundlichen Hirtenhunden. Trotzdem hatte ich in Georgien ein paar der besten Radfahrtage meines Lebens  – und ohne Frage die beeindruckendste Landschaft vor Augen, die ich jemals gesehen habe. Abfahrten auf Schotterstraßen mit schneebedeckten Gipfeln am Horizont sind echt das Beste! Die georgische Gastfreundschaft beeindruckte uns jeden Tag aufs Neue, das Essen war (fast immer) großartig und die Kultur des Landes ist absolut faszinierend. Wer auf der Suche nach einem echten Abenteuer mit dem Rad ist – in den Bergen Georgiens findet man es garantiert.

 

Jens – Montafon Mountainbike Marathon

Eins meiner Bike-Highlights dieses Jahr war der M3 Montafon Mountainbike Marathon in Vorarlberg, zu dem ich mit meinen Kollegen Alex und Ruben gereist bin. Alex und ich nahmen uns die große Runde mit 130 Kilometern und 4500 Höhenmetern vor, Rubens bestritt seinen allerersten MTB-Marathon und fuhr deswegen die Kurzstrecke. Ich war mit meinem 29er-Hardtail am Start, da ich bei einem derart kletterintensiven Kurs jedes Gramm sparen wollte. Das war bergauf tatsächlich super. In der Abfahrt dann die Fullys an mir vorbeirauschen zu sehen, brauche ich nicht unbedingt wieder – nächstes Mal bin ich auch vollgefedert am Start! Das Rennen selber war großartig und führte uns durch eine überwältigende Landschaft. Trotz des sehr fairen Startpreises konnten wir einen Topservice genießen. Man bekam zum Beispiel an den Verpflegungsstationen sogar den Nachschub angereicht, ohne anhalten zu müssen. Dermaßen wohlgenährt konnte mich auch das Gewitter auf gut 2000 Metern mit krassem Temperatursturz nicht aus den Trails werfen. Alex habe ich irgendwann am zweiten Berg verloren, er hatte das mehrtägig Swiss Epic wohl noch in den Beinen stecken. Rubens finishte sein Rennen trotz eines Crashs und ist schon wieder heiß auf das nächste Event – genau wie ich!

 

Alex – Biken mit Hans “No Way” Rey

Als Verantwortlicher für den Einkauf Bikes bei Internetstores bin ich das ganze Jahr über mit dem neuesten und oft auch coolen Kram beschäftigt. Ich sehe oft schon viele Monate vorher, was an neuem Material kommt. Dienstreisen zu den Messen nach Taipei oder Taichung gehören da ebenso dazu wie Termine direkt bei unseren großen Marken. Selber biken? Noch dazu mit den neuen Rädern? Leider oft genug Fehlanzeige. Das bleibt zeitlich zu oft auf der Strecke. Dabei haben auch wir neuheitsverwöhnten BikeBiz-Typen vor allem eins: Bock auf Ballern. Ende des Sommers in Österreich bei der Präsentation der 2020er Modelle von Cannondale und GT wurden wir dann aber gut entschädigt. Über die Trails in Alpbach hatten meine Kollegen und ich nicht nur eine Haufen Spaß, sondern auch eine echte MTB-Legende als Tourguide. Trial-Ikone und Freeride-Urgestein Hans Rey höchstpersönlich zeigte uns die knackigen Trails und schnellsten Linien. Coole Trails, ein bisschen Testosteron unter Kollegen und Shred-Time mit Hans „No Way“ Rey – das war ganz klar mein Bike-Highlight 2019!

 

Svenja – MTB im Fichtelgebirge

Weil das intuitive Abfahren von Trails zwar nicht weniger Spaß macht als mit entsprechenden Skills, die Quote der Knochenbrüche einer Mitarbeiterin von Internetstores aber einfach nicht geziemt, freue ich mich über jede Gelegenheit, mein Können unter den Augen von Expert*innen auszubauen. Das dann auch noch im wunderschönen Fichtelgebirge in einer Gruppe Gleichgesinnter zu tun – best! Ein Wochenende auf den Singletrails rund um den Ochsenkopf: Von flowig bis technisch ist alles dabei, verblocktes und felsiges Geländer in Gipfelnähe, schön geshapte Freeride-Strecken mit Stein-, Wiesen- und Wurzelpassagen Richtung Tal und am Fuß integrierte Northshore-Elemente. Und weil ich kein großer Freund von Liften bin, freue ich mich, dass ich alternativ auch eine schöne Endurotour bergauf über den Schneeberg nehmen und über Trail-Passagen bergab den Fichtelsee ansteuern kann. Und als wäre es noch nicht genug: Den weltbesten Double Beef Blue Cheese Burger hat es auch, das Fichtelgebirge.

 

Vorsätze 2020:

 

Alex – Atlas Mountain Race

Mit Vorsätzen ist das ja immer so eine Sache. Anstelle von Vorsätzen versuche ich einfach, die Dinge nicht mehr zu machen, die mich im letzten Jahr gestört und ausgebremst haben. Dazu zählt für mich auch, nicht nur von großen Abenteuern zu träumen, sondern diese auch in die Tat umzusetzen.

Eine schnelle, aus der Hüfte geschossene, Anmeldung zum Atlas Mountain Race im Februar war ein sehr direkter Schritt in diese Richtung mit allen Konsequenzen (denen, die ich erwartet habe und die, die ich nicht auf dem Schirm hatte). Nach allen möglichen Aktionen auf dem Bike, ist das Projekt AMR der erste Vorstoß in die Welt des Self Supported Bikepacking Racing. Ich bin gespannt und aufgeregt zugleich und freue mich schon auf Marokko!

 

Basti – Mehr spielen im Wald

Vorsätze? Bisher wurden die von mir oft genug spätestens im Februar zu den Akten gelegt. Aber 2020 gibt es einen guten kleinen Grund, etwas mehr Selbstorganisation und -disziplin an den Tag zu legen als bisher – aus ganz egoistischen Gründen, um regelmäßig etwas Radfahrzeit zu finden.  Große Leistungssprünge? Ambitionierte Rennvorhaben? Ach was! Nur ein bisschen spielen im Wald. Ein Vollzeitjob mit Pendleraufwand und die noch unbestimmten Anforderungen eines neuen Familienmitglieds sollen irgendwie mit dem Biken vereinbart werden. Mein Plan ist ganz einfach: „Nimm die Hausrunde mit, wie und wann immer du sie kriegen kannst! Bei Nebel, bei Regen, zum Sonnenaufgang oder mit dem letzten Licht des Tages.“ Der Wald ist IMMER schön, nur nicht immer gleich. Und oft genug sind es die nicht-perfekten Bedingungen, die eine besondere Trail-Magic erzeugen.

 

Julia – voller Terminkalender

Was wird das neue Jahr bringen? Auf jeden Fall habe ich bereits ein paar Events wieder fest im Kalender stehen – darunter den „Prudential Ride London“, ein Rennradrennen über 100 Meilen in und um London, das „Brezel Race“ bei uns in Stuttgart, den „Münsterland Giro“ und das „VELOFONDO 24h-Rennen“ im Herbst. Eventuell noch ein bis zwei weitere Radrennen, vielleicht auch wieder ein 300-Kilometer-Rennen am Stück. Dann gibt es ja auch Triathlon – und hier wird es wieder ca. 2-3 Mitteldistanzen geben, bei denen ich an den Start gehen werde. Da ich nun auch ein Gravelbike besitze, wird es in 2020 vielleicht dann auch mit der Teilnahme am GRAVEL FONDO klappen. Die sportlichen Highlights, die für mich auch irgendwie immer so etwas wie „Urlaub“ bedeuten und (auch wenn es seltsam klingen mag) einen Ausgleich vom Alltag und Büro ermöglichen, sind natürlich auch nur möglich, wenn man gesund und verletzungsfrei bleibt. Da werde ich auch weiter sehr darauf achten, dass Ernährung und auch Regeneration nicht zu kurz kommen. Ich freue mich aufs neue Jahr!

 

Madeleine – Raus aus der Komfortzone

Ich verbinde mit Radfahren Freiheit – aber auch aus meiner Komfortzone zu gehen und mir immer neue Grenzen zu setzen. Beides möchte ich 2020 beibehalten, ohne die Freude am Fahren zu verlieren. Meine bisher gefahrenen Kilometer habe ich in 2019 auf 5232 verdoppelt. Trotzdem war ich mit meiner Leistung beim Bergfahren nicht zufrieden. Ich möchte nächstes Jahr gezielter trainieren, um vor allem steile Anstiege besser zu meistern. Außerdem möchte ich wieder an einem MTB-Fahrtechnik-Training teilnehmen, um zum einen mehr Sicherheit auf den Trails zu bekommen und zum anderen bei CX-Rennen mit den Männern mithalten zu können.

 

Joanna – Bikepacking in Neuseeland

Neuseeland stand immer ganz oben auf der Liste der Abenteuer, die ich noch auf dem Rad erleben wollte – schon im Januar 2020 ist es so weit! Die vom Massentourismus unberührte Natur dort bietet Fjorde voll mit Pinguinen und Seehunden, Geysire aus türkisem Wasser und endlose Strände. Grüne Täler, Gletscher und Berge verstecken viele Trails, die nur darauf warten, mit dem Rad erkundet zu werden.

Mein grober Plan wird es sein, vor allem abseits asphaltierter Straßen von Auckland nach Queenstown zu fahren. Die Vorbereitung dafür hat die letzten vier Monate gedauert. Ich musste mich erst einmal grob orientieren, dann das Equipment zusammenstellen (für diese Tour benutze ich ein ultraleichtes Bikepackingsetup) und mich dann noch in die alten Maorilegenden einlesen.

Auf der Nordinsel werde ich die vulkanisch aktiven Regionen Taupo und Rotorua durchqueren. Ich kann es kaum erwarten, den Te Ara Ahi zu fahren, einen 50 Kilometer langen Trail, an dessen Ende man mit einem Bad in einem aus einer Thermalquelle entspringenden Fluss belohnt wird. Ich habe auch sehr große Erwartungen an den Timber Trail im Purorea-Wald, wo es uralte Bäume wie Rimu und Totara sowie Hängebrücken zu bestaunen geben wird.

Das Highlight auf der Südinsel wird der Queen Charlotte Track, der älteste Trail in der Gegend mit atemberaubenden Ausblicken über den Marlborough Sound. Danach werde ich auf dem Alps-to-Ocean Trail, einem 300 Kilometer langen Weg von Mount Cook bis zum Pazifik, an meine Grenzen gehen. Ein Besuch in Neuseeland wäre nicht komplett ohne einen Besuch am Milford Sound mit seinen eisbedeckten Fjorden.

2000 Kilometer auf dem Rad in einem Monat sind ambitioniert geplant – umso mehr, weil ich alleine unterwegs sein werde. Aber wer hat denn gesagt, dass es einfach werden würde?